1.1
Daucus carota ssp. sativus
Möhre, Karotte,
Reihenabstand: | 25-30 cm | |
Einsaat: | 1,5-2,5 cm tief, am besten schnell keimende Markiersaat wie Radieschen in Kleinstmengen unter das Saatgut mischen | |
Pflanzenabstand: | 2-5 cm (sobald das 3. Blatt erscheint, wird vereinzelt: Frühmöhren auf Daumenbreite, später auf 3-Finger-Breite) | |
Alter: | Ernte im 1. Jahr, Blüte und Samenbildung im 2. Jahr | |
Standort: | lockerer, tiefgründiger Boden, sonnig, luftig bis windig | |
Aussaat: | März bis Ende Juni (zur Vermeidung der Möhrenfliege bis Ende April und dann erst wieder Ende Juni aussäen) | |
Pflege: | Ausdünnen der Reihen (siehe oben), regelmäßiges Hacken und Entfernen des Beikrauts, rechtzeitiges Ernten der Markiersaat (z. B. Radieschen) | |
Ernte: | Frühmöhren -> nach 70-75 Tagen Sommermöhren -> nach 110-135 Tagen Spätmöhren-> nach 160-200 Tagen |
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Lagerung: | in trockenem Sand im kalten Keller (unter 7°C), auf lagerfähige Sorten achten. | |
Tipp: | Da die Keimdauer der Möhre recht lang ist, läuft in den Reihen Beikraut auf. Profis decken am Tag der Einsaat einen kleinen Teil der Aussaat-Reihe mit einem Stück Vlies ab. An dem Tag, an dem unter dem Vlies winzige Möhren-Keimblätter die Erde durchstoßen, kann im übrigen Beet mit einem Gas-Bunsenbrenner das Beikraut/die Beikraut-Keimblätter abgeflammt werden. Wichtig ist, sich genau an den Zeitpunkt zu halten, denn schon wenige Tage nachdem unter dem Vlies die Möhren-Keimblätter entdeckt wurden, stoßen die Keimblätter auch im übrigen Beet durch die Erde und würden verbrannt werden. |
Vitamine:
Beta-Carotin, B1, B2, B6, C, E
Mineralstoffe:
Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor, Zink
Verwendung:
Unterstützende Förderung bei Magen-Darm-Erkrankungen und Durchfällen ist die Karottensuppe nach Ernst Moro: 500g geschälte Karotten in einem Liter Wasser eine Stunde kochen, durch ein Sieb drücken oder im Mixer pürieren. Die Gesamtmenge auf einen Liter Wasser auffüllen. Drei Gramm Kochsalz (ein knapp gestrichener Teelöffel) hinzufügen. Durch das lange Kochen wird ein bestimmtes Kohlenhydrat, die Oligogalakturonsäuren freigesetzt, das bereits in sehr geringen Konzentrationen die Anhaftung von Bakterien im Darm blockiert.
Gute Nachbarn:
Dill, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Erbsen, Kopf- und Pflücksalat, Mangold, Porree, Radieschen, Rettich, Schnittlauch, Tomaten, Zichoriensalat
Schlechte Nachbarn:
Rote Bete
Mischkultur:
Mit Zwiebeln, Knoblauch, Dill
Gute Vorkultur:
Lauch, Zwiebeln, Knoblauch; Roggeneinsaat im Herbst des Vorjahres, die im Frühjahr untergeharkt wird
Schlechte Vorkultur:
Andere Doldenblütler wie Sellerie
Gründüngung/Mulch:
Eher nicht, wegen Krankheitsgefahren, erst im Spätherbst mit Stroh oder Heu mulchen, um die Ernteperiode zu verlängern; bei der Ernte vor Ort mit Möhrengrün mulchen.
Krankheiten:
Grauschimmelfäule, Schwarzfäule, Weißfäule, Möhrenschwärze, Violette Wurzeltöter
Schädlinge:
Möhrenfliege, Wurzelgallenälchen, Möhrenzystenälchen, Stängelälchen, Möhrenblattfloh, Mehlige Möhrenblattlaus, Möhrengallmücke
Insekten-/Bienenweide:
Nein, da Blüte erst im 2. Jahr
Ohne Pestizide gegen Schädlinge und Krankheiten vorgehen:
Gegen Schädlinge:
Vorbeugen: sehr frühe oder späte Aussaat, Mischkultur mit Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Gelb- und Blautafeln oder breite Klebebänder aufhängen, auf einen freien, windigen Standort achten, Kulturschutznetze verwenden, nicht mit Mist düngen
Zwischenkultur mit Kräutern: gute und neutrale Kräuter in der Nachbarschaft sind Basilikum, Dill, Kamille, Kerbel, Tagetes, Kapuzinerkresse, Thymian und Ringelblume. Anwendung pflanzlicher Präparate zur Vorbeugung gegen die Möhrenfliege: Abbrausen der Möhrenkultur mit Zwiebelaufguss (heißes Wasser über Abfälle der Zwiebel geben, ziehen und abkühlen lassen), Rainfarn- und/oder Farnpulver mit in die Saatreihen streuen
Gegen Krankheiten: Auf gute und schlechte Nachbarn achten, regelmäßige Kontrollen durchführen, Symptome sofort analysieren und befallene Karotten SOFOT aussortieren (nicht auf den Kompost). Anbaupausen einhalten: Anbau von Doldenblütlern erst wieder im 4. Jahr an derselben Stelle!